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Energiebeschaffung

Agora: Onshore-Ausbau zur Schließung der Ökostromlücke zwingend erforderlich.

5. März 2020

Falls der Zubau von Windkraftanlagen an Land weiterhin stockt, wird Deutschland seine Ausbauziele für Erneuerbare Energien bis 2030 deutlich verfehlen. Zu dieser Erkenntnis kommt eine heute veröffentlichte Studie des Thinktanks Agora Energiewende. Dies gelte insbesondere dann, wenn die Stromnachfrage durch den zusätzlichen Strombedarf der Industrie ansteigen sollte. Ein erheblich stärkerer Ausbau von Photovoltaik und Windenergie auf See kann die Ökostromlücke nur zum Teil schließen, eine Stärkung von Wind an Land bleibt notwendig, schlussfolgern die Autoren.

Laut Agora-Studie wird Deutschland ohne Gegenmaßnahmen bis 2030 lediglich einen Anteil von 55 Prozent Erneuerbaren Energien am Strommix und nicht die im Koalitionsvertrag vereinbarten 65 Prozent erreichen. Um diese Ökostromlücke zu schließen, müsse das Ziel für die Windenergie in Nord- und Ostsee gegenüber den bisherigen Planungen von 20 auf mindestens 25 GW Leistung angehoben und entweder der jährliche Solarzubau auf 10 Gigawatt mehr als verdoppelt werden oder aber der Ausbau der Windenergie an Land wieder auf sein langjähriges Niveau von 4 Gigawatt ansteigen.

Falls all dies misslingt, ist mit höheren Strompreisen im Großhandel zu rechnen, Deutschland wäre vermehrt auf Strom aus dem Ausland angewiesen und die CO₂-Emissionen im Stromsektor würden um 5 bis 20 Millionen Tonne im Jahr steigen, konstatieren die Autoren. „Die Krise der Windkraft geht jetzt ins dritte Jahr. Das macht es bereits jetzt zu einer echten Herausforderung, die Erneuerbare-Energien-Ziele für 2030 zu erreichen. Damit stehen auch die Strompreise und die Klimaschutzziele unter Druck“, wird Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende, zitiert. „Um das zu ändern, müssen Bundesregierung und Bundesländer jetzt rasche und entschlossene Maßnahmen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien ergreifen. Das heißt, wir brauchen ausreichend Flächen für den Bau von Windrädern, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, eine Solaroffensive und eine ambitionierte Planung für den Ausbau der Offshore-Windenergie. Je länger die Politik bei der Energiewende zaudert, desto größer wird die Ökostromlücke und desto fataler werden die Folgen.“

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